Monday 14 January 2008

Hindu Identitaet

Ich bin ein jetzt ein Hindu oder habe es zumindest versucht äußerlich zu werden. Ich bin gerade in dem Dorf Irinjalakula, in dem der Koodal Manikyan Tempel steht, der einzigartig in Indien sein soll, jedoch nur von Hindus betreten werden darf. Weil der Kiên aber auch den Tempel bestaunen wollte, hat er sich nen Dothi, eine Art von Wickelrock für Männer, gekauft, und ist als Hindu (hab sogar versucht auch mental Hindu zu sein) durch den Eingang spaziert. Der super freundliche Pförtner hat mich aber sofort durchschaut und nach meinem Hinduzertifikat gefragt, das ich in Calicut bekommen würde. Vielleicht hätte ich es ein bisschen besser planen sollen, als ich in Calicut war. Irgendwie finde ich es ein bisschen seltsam, dass sie ein Papier brauchen, um ihr Dasein als Hindus zu belegen. Wer mag, dem stelle ich gern ein Zertifikat für Atheisten oder Spirituelle aus.Der darauf folgende Besuch eines Zentrums für keralischen Tanz und Kampfkunst war auch nicht von Erfolg gekrönt, da ich gerade ein 10 tägiges Festival verpasst hatte und alle wegen Überanstrengung eine Woche pausierten.Mmh, kein Tempel und keine Kultur, also beschloss ich mir ein Motorrad zu mieten und durch die Landschaft und Dörfer zu fahren. In dem Dorf gibt es keinen offiziellen Verleih, aber der Rikschafahrer „Arun“, der vor meinem Hotel parkte, wollte mir eins besorgen. Ich stieg also in seine Rikscha und fuhr mit ihm zum Nachbardorf, wo er mit seiner Familie wohnte. Zwischendurch hielten wir an allen möglichen Häusern, in denen er mich vorstellte: „Kiên, aus Vietnam, mein neuer Freund“. Aha! Ich bin wieder einen Freund reicher ;-). Wir plauderten ein bisschen und er wollte, dass ich ihm einen Job in Vietnam besorge. Ich versuchte ihm zu verklickern, dass er zuerst Vietnamesisch lernen müsse und nicht allzu unterschiedliche Bedingungen in Vietnam vorfinden würde. Naja, er besteht trotzdem darauf und wollte mich als persönlichen Lehrer anstellen.Bei ihm zu Hause luden sie mich zum Mittag ein, was ich dankend ablehnte, da ich gerade zuvor Mittag gegessen hatte. Ich bekam mein Motorrad, nachdem ich ihm auch noch für die Rikschatour entlohnen musste, und düste erstmal durch das Dorf.Nach einem Blick auf meine Karte, entschied ich mich um 30 km entfernten Strand zu fahren, um dort den Sonnenuntergang zu genießen. Ich finde es unglaublich schön allein mit dem Motorrad durch das Land zu fahren und Wind und Sonne auf meiner Haut zu spüren.Am Strrand schaute ich ein paar Kindern beim Cricket spielen zu und legte mich in den San, um auf den Sonnenuntergang zu warten. Während ich wartete hörte ich das Motorgeräusch eines vorbeifahrenden Mortorrades. Ich war nicht sicher, ob ich mit meinem Motorrad auf dem Strand fahren sollte, konnte aber nicht widerstehen und stieg auf. Ihr müsst euch einen 3 km langen Sandstrand, flankiert von grünen Palmen und keiner Menschenseel vorstellen. Das Meer tauchte sich in ein sanftes Rot und ich fuhr gemütlich mit dem Motorrad den Strand entlang. Neben mir rauschten die Wellen und sickerten kurz vor dem Motorrad in den Boden. Es war so ein euphorisierndes Erlebnis, dass ich einfach ins Meer hinaus schreien musste.

2 comments:

Anonymous said...

erst versuchen sich als hindu durchzuschummeln und dann och noch das meer anbrüllen,also kiên,tststs :)

bizillianer said...

Leider hat's nicht als Hindu geklappt, dann waere der Tach perfekt gewesen!

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