Monday 1 October 2007

Erholsames, Befreiendes und Gefaehrliches

Ich kann jetzt wieder normal essen und sitze gerade mit Israelis und Amerikanern auf einer Terasse direkt am Ganges. Wir sind alle ziemlich fertig und genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Ich war heute mit dieser spontan gebildeten Gruppe 10 km wandern. Unser Ziel waren Wasserfälle auf einem Berg in der Nähe von Rishikesh. Der Marsch war extrem anstregend, aber sehr befreiend. Ich glaube, das letzte Mal, dass ich so stark geschwitzt hatte, war beim Aufstieg vom Naturschutzreservat in Sizilien. Der Wasserfall war großartig und ein Sprung in das kalte Wasser belebte meinen ausgelaugten und überhitzten Körper. Die Aussicht auf den Wald, die Berge und die terassenförmig angelegten Reisfelder so weit oben, war bisher das schönste Naturerlebnis meiner Reise. Durchgeschwitzt und absolut froh den Gipfel erreicht zu haben, hat sicherlich meinen Eindruck intensiviert.Wir wurden von einem wirklich aggressiven Affen attackiert, der noch auf dem Dach hin und her ranntet, vermutlich nur um uns einzuschüchtern. Affen sah ich bisher immer als niedliche und gesellige Geschöpfe an, aber menschennahe Affen sind gefährlicher als die vielen freilaufenden Hunde hier.Das Essen in dem Terassenrestaurant war ganz ok, da wir alle tierischen Hunger hatten. Einige kleine negative Auffälligkeit ist, dass die Rechnungen in Indien niemals stimmen. Ich möchte den Indern nichts vorwerfen, aber es sind immer 5Rs oder 10Rs mehr und niemals weniger als die Karte angab.Ich bin jeden Abend hier totmüde (es jetzt gerade mal 19 Uhr hier), muss aber euch noch berichten und selbst auch das Erlebte verarbeiten bevor ich ins Bett falle.Gestern hatten wir uns Motorräder ausgeliehen (200Rs = 4€) und sind neben dem Ganges 70km entlang gefahren. Mein Motorradtraining mit Salvo in Sizilien hat sich wirklich ausgezahlt. Ich hatte keine Probleme zu fahren und nahm sogar noch einen von den Amis hinten mit. Salvo, wenn du nach Vietnam kommst, können wir ein Roadtrip mit Motorrädern von Südvietnam nach Nordvietnam machen!Das Motorradfahren hat ziemlich viel Spaß gemacht, aber ich musste höllisch auf den indischen Verkehr aufpassen. Ich fand den Landstraßenverkehr viel schlimmer als den Stadtverkehr, den ich mit dem Fahrrad erlebt hatte. Das Motorradfahren vermittelt einem ein verstärktes Gefühl von Freiheit, bei relativ hoher Geschwindigkeit den Wind zu spüren und entlang der Terpentinen zu maneuvrieren. Vielleicht werde ich noch ein Kontinent mit dem Motorrad durchquerren, mal schauen ... ! Die Landschaft war auf jedenfall atemberaubend schön und wir sind durch einige Dörfer gefahren, die noch ziemlich unberührt schienen. Die Menschen in den Straßenküchen beäugten uns dem entsprechend auch sehr intensiv.Nach vier Stunden mussten wir uns wieder auf den Rückweg machen, da wir nicht im Dunkeln zurückfahren wollten. Am Abend nahm ich noch meine Medizin, belebte meine steifen Glieder (8 Stunden Motorradfahren in der gleichen Position strengt ziemlich an) und viel dann ins Bett.

4 comments:

Anonymous said...

"...und viel dann ins bett." alles klar. na, hoffendlich hasst du gut geschlahfen ;).

alles gute, nachträglich du rowdie. die meiste glückwünsche kamen ja schon am eintrag des 26. (was offenbar nicht der 27. ist). ich hingegen habe mir als besondere ehrung etwas zeit für dich genommen.

bis dann h.

Anonymous said...

Uhmmmm, BRRrrrRRRRuuuUUUUMMMMMM
Es wäre schön alle vier (Du, Ich, Cây tre und Mang) durch das ganze Vietnam motorradfahren.
Mann, einige Photos sind echt krass schön.
Ich habe am 17.10 das Interview für den LRC job, und weiß noch nicht, was tun soll. Es würde jetzt mit den Unterrichten und Doktorat ein bisschen kompliziert sein.
Marilyn weiß noch nicht, ob sie bei uns wohnen will. Sie hat tatsächlich kein eigenes Zimmer und braucht ihren Raum für ihre Sachen. Andererseits sind die Mieten im Zentrum einfach teuer.
Mohammad ist endlich wieder zurück.
Er hat viel Baklava mitgebracht… uhhhmmm, lecker.
Gestern hat er sich mit Wael in Rusholme getroffen und, da ich ihn gefragt hatte, etwas Petersilie zu kaufen, hat er mir ein Riesen-Büschel Koriander gebracht….
…. ich habe heute „Kiensches Seelachs Reis Studentenfutter“ zum Mittag zubereitet und, natürlich, habe auch noch Koriander dabei gefressen.
Also wenn ich gedanklich bei dir bin, du… bist…
Irgendwie… ‚gewürzlich’ bei mir, wenn man so sagen kann.

Mach’s gut,
Der Dackel

bizillianer said...

Mmmh,

klingt alles sehr lecker. Ein bisschen baklava wuerde ich auch nicht verneinen.
Wie laeuft das Leben mit Mohammed? Raucht ihr von Morgens bis Abends Shisha?
Marilyn koennte doch in eines der Haeuser von nem Landlord am Randgebiet zwischen Salford und Manchester ziehen.

Ich esse gerade wie ein Fass um meinem Koerper wieder seine fehlenden Naehrstoffe zu geben.
Es ist richtig schoen wieder normal essen zu koennen.

Juti, ich bin auf dem Weg zum Bahnhof, um nach Varanasi zu fahren.
Liebe Gruesse

Kevin said...

Softe Action...

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