Tuesday, 18 September 2007

Odyssee durch Mumbai

Heute war mein erster nicht touristischer Tag, jedoch bisher auch der anstrengenste. Ich fuhr erst durch halb Mumbai, weil ich meine Flugdaten ändern wollte. Nach einer Odyssee mit Bus, Bahn und Taxi stand ich vor dem Gebäude, dass mir die Touristeninformation für das Büro von British Airways gegeben hatte. Der freundliche Wärter schüttelte nur den Kopf und gab mir eine Karte, auf der die neue Addresse stand. Ich nahm erneut den Bus und fuhr zur neuen Addresse. Die Busfahrt verlief jedoch nicht so angenehm, da ich erst in den falschen Bus stieg und beim Aussteigen an der nächsten Station vom Ticketverkäufer mit einem Schubser hinaus befördert wurde. Nicht alle Inder scheinen die Freundlichkeit in Person zu sein.
Letztendlich kam ich ohne Schaden noch bei British Airways an, was nach 5 maligem Fragen schon sehr schnell ging. Ich habe bisher den Eindruck, dass die Inder nicht : “I don't know sagen können”. Ich bekomme immer unterschiedliche Antworten, egal wen ich frage.
Bei British Airways wurde meine Laune auch nicht besser, als die Dame vor mir sagte, dass nur Qantas Airways das Ticket ändern könnten. Nach den letzten drei Addressen, gab sie mir also noch die vierte zum Aufsuchen von Qantas.
Mittlerweile war es schon 3 Uhr, weil die ganze Odyssee mich geschlagene 5 Stunden gekostet hatte. Alles in allem muss ich aber sagen, dass die Fahrten mit den offenen Bussen und Bahnen schon ein Erlebnis sind. Den Kick des S-Bahnsurfens und einen authentischen Blick auf Mumbai bekommt man hier gratis. Gegen 4 Uhr war ich wieder an der “Churchgate Station” und reservierte mein Ticket nach Udaipur.
Weiter ging es also zu Qantas Airlines. Die Dame an der Information sagte mir, dass sie erst eine Bestätigung aus Frankfurt erhalten müsse, um festzustellen ob noch Zusatzgebühren fällig sind. Ich muss aber sowieso eine Bearbeitungsgebühr von 1000Rs zahlen. Schönen Dank STA-Travel! Ich erhielt also die Addresse von Qantas in Dehli, wo ich mich melden sollte, weil bis dahin die Bestätigung durch Frankfurt erfolgt sein müsste. Ich bin wirklich gespannt, ob ich die Tickets noch in diesem Jahrhundert geändert bekomme.
Die Monsoonzeit ist noch nicht ganz zu Ende hier und ich geniesse den warmen Sommerregen. Es ist nur sehr bedenklich, dass die Luft nach den Schauern nicht anders riecht als zuvor. Ist halt nit ganz sauber die Stadt.
Der Abend verlief noch richtig gut. Ich rief Farheen an und wir verabredeten uns um 8 an der “Dadar Station” Nachdem mich ein Taxifahrer ausnehmen wollte (verlangte doch wirklich 150Rs statt der üblichen 20Rs), nahm ich den Bus zur “Churchgate Station” um dort mit dem Zug nach Dadar zu gelangen. Der Ticketverkäufer im Bus lies mich kostenlos mitfahren nachdem er kein Wechselgeld für meinen 100Rs schein hatte und der Bus auch im warsten Sinne des Wortes bis obenhin voll war. An der Churchgate Station angekommen schubste mich nicht der Ticketverkäufer raus, sondern eine Mittdreißigerin. Später erklärte mir Farheen, dass hinten ausschließlich eingestiegen und vorne ausgestiegen wird. Diese heimlich indische Regel sollte auch befolgt werden, auch wenn der Bus noch so voll ist. Das ist eigentlich totaler Wahnsinn, weil ich in meinem Leben noch nie in solch überfüllten Bussen gefahren bin. Es sind konzertähnliche Zustände, bei denen sich die schweinasse Haut der Nachbarn an die eigene presst. Claustrophobische Menshcen sollten Mumbai auf jedenfall meiden. Zwischen 7 und 8 Uhr ist Rushhour in Mumbai und Farheen hatte Zweifel, ob ich es wirklich rechtzeitig aus dem Zug schaffe, da eine Faustregel besagt, dass man sich drei Stationen vor dem eigentlich Ausstieg auf den Weg zum Ausgang machen sollte.In Dadar angekommen, suchten wir uns eine halbe Stunde lang in dem Gewimmel der Menschen. Nach 4 Anrufen auf ihr Handy, fand sie mich endlich. Wir gingen zu ihren Freunden nach Hause und ich durfte authentische indische Hausküche genießen, die die Mutter einer ihrer Freunde zubereitet hatte. Es war sehr, sehr, sehr lecker! Der Höhepunkt war dann ein Mangojoghurt, der wie ein super intensiver Mangolassi schmeckte. Einfach himmlisch!Die Familie bei der wir waren, hatte einen eigenen “Ganpati” (farbenfrohe Skulptur Ganeshas) zu Hause, der auch von einem Priester am folgenden Tag geweiht wird.Wir sprachen über Religion und Kulturen und musste mich dann auch bald wieder auf den Rückweg machen. Auf dem Rückweg bin ich in einem fast leeren Zugabteil gefahren, was schon sehr komisch in Mumbai wirkte. Es war schon seltsam quasi seelenallein durch Mumbai zu fahren.

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