Sunday, 16 September 2007

Der erste Tag in Mumbai

Es prasseln so viele Eindrücke auf mich nieder, dass ich Schwierigkeiten habe alles zu ordnen und niederzuschreiben, aber eigentlich möchte ich auch gar nicht den Versuch unternehmen alles zu schildern.
Nachdem ich im Sea Shore Hotel nicht mehr für 500Rs (=10€) bleiben wollte, habe ich mir ein neues Hostel gesucht. Mein neues “Zuhause” für die nächsten 3 Tage ist das Red Shield House, ein Hostel, in dem ich ein Bett in einem 10 Personen Gemeinschaftsraum gebucht habe. Der Preis ist super günstig (150Rs = 3€) und beinhaltet sogar noch ein Frühstück, wobei ich noch nicht weiß was für ein Frühstück mich erwartet. Die übermäßige, aber authentische, Freundlichkeit der Inder ist gewöhnungsbedürftig und mir ein bisschen suspekt. Das Einzige, dass ein bisschen nervt, sind die Straßenverkäufer mit ihren penetranten Verkaufsmethoden. Nachdem ich aber dazu übergegangen bin sie schlichtweg zu ignorieren und auch kein Kopfschütteln zu zeigen, macht es mir auch nichts mehr aus alle 20 Sekunden angequatscht zu werden.
Ach, ich hab ganz vergessen, euch zu erzählen, dass ich heute Mittag 2 Nicht-Inder angequatscht habe und dann auch prompt mit ihnen zu Mittag gegessen habe. Es stellte sich heraus, dass die beiden aus Manchester stammen. Ich glaube Manchester verfolgt mich !!!!!!! Ich war auch sehr verblüfft, als sie mir dies eröffneten. Sie waren halt nicht typisch englisch und waren sehr kommunikativ. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass der eine aus Finnland (ist mit 10 nach Manchester gezogen) kam. Ein kurzes Mittagessen mit den beiden und sie luden mich ein um 5 sich nochmal am “Gateway of India” zu treffen, wenn ich nichts besseres vor hätte. Ich sagte zu.
Nachdem ich mich im Red Shield House eingefunden hatte, checkte ich ein und liess mir noch ein Schließfach zuweisen. Ich lief dann ganz ziellos, aber beruhigt durch die Straßen von Colada (Touristenbezirk von Mumbai). Das Gefühl ständig auf meine Wertgegenstände und Personalpapiere aufpassen zu müssen, setzt mich unter einen permanenten, kleinen, aber spürbaren, Stress. Ich wanderte also selenruhig durch die Straßen, die gesäumt von kleinen Läden waren und entdeckte auch immer wieder westlich anmutende Läden. Als ich ein McDonalds erblickte, wurde mir ganz bewußt, dass dies hier wohl der verwestlichste Teil Indiens ist, den ich hoffentlich nur einmal zu sehen bekommen werde. Irgendwann kam ich am “Gateway of India” an, jedoch war es erst 13 Uhr. Ich beschloss also noch zur “Island of Elephanta” (Elephanteninsel) zu fahren. Die Insel liegt 1h mit dem Boot von Mumbai entfernt und beherbergt Höhlentempel mit der dreigesichtigen “Trimurti Shiva” Göttin. Ein beschwerlicher, aber schöner Spaziergang zum Gipfel der Insel, belohnte mich mit anmutigen Skulpturen und einer wundervollen Aussicht auf Bombay.
Ich unterschätzte die Zeit doch sehr schaffte es nicht mehr rechtzeitig zu der Verabredung. Als ich auf das Boot zurückkehrte, war es beinahe 6 Uhr. Ich war durchgeschwitzt und wollte den kleinen Film auf meiner Haut abduschen. Ich glaube die Creme-industrie kann man hier getrost vergessen :-). Ich kehrte also zum Hostel zurück, um mich zu erfrischen.
Obwohl ich in einem 10 Mann Schlafraum untergebracht bin, habe ich immernoch keinen meiner Mitschlafenden erblickt.
Jetzt sitze ich gerade in in einem ziemlich westlichen Café “Mondegar”, aber genieße köstliches Essen. Wäre ich in Berlin im Mondegar, würde es mir ausgesprochen gut gefallen, aber mit meiner Erwartungshaltung in Indien zu sein, möchte ich ein authentisches indisches Essenserlebnis. Vielleicht wird es morgen klappen, wenn Farheen (Meine indische Bekanntschaf, die ich über Globalfreeloaders kennengelernt habe, aber noch nie gesehen) mir ein bißchen von seinem Indien zeigt. Ich bin auf jedenfall gespannt. Ach, noch als Letztes: ich war bei einem Straßenschuster und habe meine Flip-Flops kleben lassen, da sie auseinander fielen. Diese Flip-Flops gehören eigentlich meinem Bruder und müssten schon weit durch die Welt gelaufen sein. Mmmh, Flip-Flop müsste man sein ;-).

5 comments:

Ann* said...

zeig mal noch n paar Bilder =)

Anonymous said...

hihi, also das mit dem flip-flop sein würde ich mir nochmal überlegen.immer irgendwelche füße über sich...dann höchstens die flip-flop-sohle..

Kevin said...

Flip-Flop sein und den ganzen Tag auf Dir rumtrampeln lassen in dem ganzen Dreck? Neei, neei... Reisender zu sein reicht doch vollkommen aus. Aber wenn ich überlege, was für ein Ding ich gerne wäre, fällt mir spontan nix ein... Außer vielleicht eine Palme.

Ann* said...

wenn du eine palme wärst, dann wärst du ja immer an einem ort verwurzelt.

bizillianer said...

eh, kenn geplaenkel in meinem Blog, biddeschoen!!

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