Monday 22 October 2007

Zurück zu den Wurzeln um vorwärts zu gehen

Es ist unglaublich wie schnell ich in die Kommune hier integriert wurde. Ich lebe jetzt kostenlos in einem Baumhaus auf dem Gelände des „Youth Center“ und helfe bei ihren Projekten mit. Wir sind gerade dabei ein Dach für das Haupthaus zu errichten und verwenden dafür nur natürliche Baumaterialien, ok vielleicht nicht ganz, weil wir ein paar Nägel und ein bisschen Draht benutzen, aber der Rest kommt aus dem Wald hier. Es macht sehr viel Spaß handwerklich tätig u sein und die Gruppendynamik ist sehr gut. Nebenbei habe ich heute auch meinen ersten Baum in luftiger Höhe gestutzt. Ich bin also auf den Baum geklettert, habe mich am Anfang ein wenig unsicher gefühlt, aber das verging ganz schnell und als der abgefallen ist, bin ich wie auf einem Katapult nach oben geschossen. Es ist nichts passiert, da ich das Knacken gehört hatte und mir einen festen halt suchte. Es ist ziemlich krass zu spüren, wieviel Kontakt ich eigentlich schon zur Natur verloren hatte. Erst jetzt spüre ich wieder die Selbstverständlichkeit, die ich als Kind hatte, alles zu probieren, wie z.B. das Baumklettern und das Budenbauen (in einer etwas größeren Dimension).
Das Unterrichten des Capoeiras läuft sehr gut, solange die Schüler auftauchen. Ich bemerke wieder, dass Inder eigentlich niemals nein sagen, egal was man sie fragt. Es war eine „Putz-Puja“ bei der alle Werkzeuge geweiht werden und ich fragte meine Schüler, ob sie wirklich kommen wollen, alle antworteten ja und im Endeffekt kamen 2 nach einer Stunde, aber da war ich schon auf dem Heimweg. An Wochentagen ist es meine Hauptbeschäftigung für den Nachmittag.
Auroville ist so groß, dass ich den Vormittag und Mittag zum erkunden aller Gebäude und Einrichtungen nutze.
Am Abend war dann eine große Pizzarunde mit fast allen jungen Aurovillern und Gästen wie mich. Die Pizzen waren sehr lecker und die Gespräche verliefen sich ein wenig in dem Fragen nach Namen, Herkunft und Sprachen. Ich werde das bald ablegen dannach zu fragen, weil es ein Bild von den Menschen zeichnet, dass ich eigentlich gar nicht im Vornherein haben möchte. Ich glaube, dass das Bewusstsein und vor allem das Geühl wirklich in einer einzigen Welt zusammen zu leben, hier sehr stark in mir gefördert wird. Die Frage nach Identität bezogen auf die Nationalität löst sich somit von selbst.

1 comments:

Kevin said...

Wow, hört sich echt bezaubernd an.

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