Wednesday 13 February 2008

Leergefegte Tempelstadt

Ich sitze im Schatten unter einem Baum in den Tempelruinen von Anuradhapura, der antiken Hauptstadt Sri Lankas. Mit meinem geliehenen Fahrrad düse ich vorbei an Buddhastatuen, Palästen, künstlichen Wasserbecken und Dagobas, riesigen kuppelförmigen Schreinen, die Teil jedes buddhistischen Tempels sind.. In Sri Lanka ist der Buddhismus stark verbreitet und findet sich in den kleinen Dörfchen, in denen das Straßenbild durch, die in orange-rot gekleideten, Mönche und den buddhistischen Tempeln geprägt ist. Anuradhapura war einst eine verlassene Stadt im zentral-nördlichen Sri Lanka und wurde durch die Briten „wiederbelebt“. Es ist fantastisch durch die sehr gut erhaltenen Tempelruinen zu laufen und einen Hauch der Vergangenheit hier zu spüren. Die Bauten sollen, nach den Pyramiden, eines der größten, von Menschen gemachten, Bauwerke sein.
Wie alles im Leben, hat auch die brenzlige Situation in Sri Lanka ein Gutes, da ich heute auf meinem Weg durch die Tempelruinen eigentlich nur zwei Touristen begegnet bin, obwohl ich mich hier genau in der Saisonzeit befinde und es hier voll von Touristen sein müsste. Die Hotels sind hier wie leergefegt und auf Anfrage, ob es wegen der Bombenattentate sei, versuchen sie es runter zuspielen. Ich hatte sogar Schwierigkeiten mein Mittag zu finden, da viele Restaurants und Imbisse wegen Gästemangels geschlossen sind. Ich befinde mich hier in einem der größten Pilgerorte Sri Lankas und jeder Reiseratgeber berichtet ausgelassen vom kulturellen Dreieck, welches auch Anuradhapura enthält. Es gibt mir ein gutes Gefühl der Sicherheit, wenn ich mich allein, fern von jeglichen Massen, Sri Lanka entdecken kann.
Das einzige mulmige Erlebnis bisher waren blitzartige Erscheinungen am Himmel, die nicht von Donner gefolgt wurden, was einen Blitz als Ursache ausschließt. Ich weiß nicht, in wie weit Gefechtsfeuer zu hören oder zu sehen ist, aber es war ein Gedanke, der mir durch den Kopf schoss. Was mich, aber beruhigt, ist die Tatsache, das Touristen kein Ziel der „Tamil Tigers“ sind und ich zum ersten Mal wirklich froh bin sofort als Tourist erkannt zu werden. Es hat ein Gutes Tourist zu sein ;-)!

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