Thursday 21 February 2008

Hausbesuch die Zweite

Nach zwei Tagen Wanderung durch die Berge um Ella bin ich jetzt an der Südküste und sitze zwischen Palmen direkt am Meer. Ich habe mir jetzt angewöhnt früh aufzustehen und den Sonnenaufgang zu beobachten. In Ella bin ich zusammen mit Emma und Liam früh Morgens mit Taschenlampen auf klein Adam's Peak gestiegen und sah die Sonne das in Morgennebel getauchte Gebirge erleuchten. Es ist eine sehr schöne Atmosphäre, in der die Berge aus einem Meer aus Nebel aufzusteigen scheinen und in der die Welt langsam erwacht.
Die vierstündige Busfahrt durch Terpentinen,und entlang an Reisfeldern führte uns dann nach Dickwella, einem sehr idyllischen Küstenstädtchen, an der Südküste Sri Lankas. Auf der Suche nach einem Zimmer fragte ich aus Spaß bei einer Familie, die ein Strandrestaurant betrieb, ob sie nur ein Bett zum Schlafen und ein Dach über den Kopf für uns hätten. Sie zögerten ein wenig, aber boten uns dann das Zimmer der Söhne an. Es ist wunderbar mit der Familie zu wohnen, da sie super freundlich und absolut zuvorkommend sind. Einer der Söhne, Mali, nahm mich mit zum Beachvolleyball direkt am Strand, an dem wir im Sonnenuntergang Volleyball spielten. Volleyball ist noch vor Cricket hier Volkssport Nummer 1 und es scheint so, als würde jeder Sinhalese Volleyball spielen können.
Mein Sonnenaufgang am nächsten Tag am einsamen Meer war perfekt um meine Gedanken schweifen zu lassen und sie dann wieder geordnet einzufangen. Das Warten auf den den Sonnenaufganggab mir ein schönes Gefühl, das in mir nur positive Assoziationen hervorrief. Normalerweise warte ich mit Ungeduld und verbinde das Warten eher mit unwohligen Gefühlen, die das Warten schlimmer machen, als es eigentlich ist. Das Warten mag eine physische Pause sein, gibt mir aber die Möglichkeit geistig viel aktiver zu sein.
Ich joggte dann den Strand entlang und spielte ein bisschen Capoeira mit mir selbst, was viel schöner in der Gruppe gewesen wäre, aber es war dennoch schön sportlich wieder richtig aktiv zu sein. Das anschließende Schwimmen im Meer, das gar nicht kalt war, krönte diesen perfektem Morgen.
Mali, der Sohn der Familie, führte uns am Mittag zu einem Küstengeysir, der Wasser 20m hoch in die Luft schoss. Die ankommenden Wellen und die Strömung pressen Wasser durch einen Felsvorsprung, dessen Lauf in einem Loch im Boden endet und die Fontaine in die Luft entlässt.
Nach diesem kleinen Ausflug aßen wir noch Mittag bei der Familie und verabschiedeten uns herzlichst von ihnen. Die traditionell srilankische Küche ist das Schärfste, was ich je in meinem Leben gegessen habe. Ich hatte eine kleine Schürfwunde am Finger und spürte das Chili brennen, da hier traditionell mit den Fingern (ganz wichtig, nicht mit der ganzen Hand!) gegessen wird.

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