Friday 22 February 2008

Balzverhalten und Kokusnuesse

Ich hoere die Wellen und spuere den Wind am Strand von Unawatuna. Die Wellen spuelen Korallen an, die noch vom Tsunami 2004 stammen, der Sri Lanka sehr hart getroffen hatte.
Mali erzaehlte mir, dass er die 15m hohe Welle sah und mit seiner Familie so schnell wie moeglich fortlief. Die Erinnerung an den Tsunami schmerzte ihn sehr, weshalb ich nicht weiter nachfragte.
Wenn ich durch einige Kuestendoerfer laufe, sehe ich verenizelt Haeuser, der verlassen und heruntergekommen aussehen. Der Tsunami forderte auf Sri Lanka mehr als 40000 Tote und vernichtete ganze Familien, deren leerstehende Haeuser noch heute von der Tragoedie zeugen.
Hier am Strand ist es den vereinzelten Pauschaltouristen nicht bewusst und das taegliche Strandgeschaeft laeuft seine gewohnten Bahnen. Hinter mir ertoent Manu Chao aus der Stereoanlage des Restaurants, dass gerade den britischen Touristen Fisch und Pommes, das Leibgericht der Englaender, serviert. Ich haette mich schon lange durch die Meeresfruechtekarte gefuttert und nicht "Fish and Chips" bestellt, wenn ich wieder Fleisch und Fisch essen wuerde.
Ich habe mich am spaeten Nachmittag in den Zug nach Colombo gesetzt und befinde mich jetzt im YMCA (Young Man Christian Association) Colombo. Auf dem weg zum Bahnhof hat mich ein Taxifahrer mitgenommen, der seine Touristentour beendet hatte. Es war nicht ganz uneigennuetzig, da er mir seine Visitenkarte mit einem sympathischen Grinsen in die Hand gab und mich bat, sie "Freunden" am Flughafen zu geben. Auch wenn er so nett war mich mitzunehmen, werde ich es wohl nicht machen, weil ich nichts empfehlen moechte, was ich nicht selbst erfahren habe. Die Zugfahrt fuehrte mich entlang der Westkueste direkt neben dem Meer und durch die wiederaufgebauten Doerfer. Entlang der Kueste saeumte n sich Grabsteine, die ein bizarres Bild neben den westlich anmutenden Wohnprojekten boten. Meine Zugfahrt war aber schoen, da sie eine neue Seite Sri Lanka's offenbarte. Etwa 10 junge Sri Lanka versuchten ihre weiblichen Mitfahrerinnen zu beeindrucken und stimmten eine art Balzgesang an, der von rhytmischen Schlaggeraeuschen begleitet wurde. Sie schlugen auf alles, was einen Klang erzeugen konnte und sangen lautstark srilankische Lieder. Neben diesen akustischen Eindruecken flogen regelmaessig Kokusnuesse aus dem Zug, die meine visuellen Eindruecke komplettierten. In den Deutschland wuerde die Polizei wahrscheinlich sofort an der naechsten Station stehen und die Kokusnusswerfer, einschliesschlich meiner selbst, verhaften und Anzeige wegen versuchtem Totschlag stellen.
Ich bin aber zum Glueck auf Sri Lanka und nach 3 Stunden erblickte ich die Wolkenkratzer von Colombo, die die gemaechliche Einfahrt des Zuges ankuendigten.

3 comments:

Anonymous said...

Balzverhalten! Das ist ja eine lebendige Idee! Ich habe gehoert in Deutschland sind die Hirsche schon wieder in der Brunftzeit und der Fruehling reckelt sich auch schon wieder in der Taufrische!
Ach - ob Sri Lanka oder sonst wo... "es ist doch ueberall gleich"!

Anonymous said...

Hallo kien!

alles gut bei dir?

bei mir ist alles super. ich bin verliebt :) morgen fahre ich nach paris fur ein paar tage!

lg

Anonymous said...

daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanke für die post,hoppsasa :)

man endlich mal jemand, der noch postkarten schickt, wie toll!da haste ja ein lächeln auf mein gesicht zaubern könn!

drück dich!
(und nehm dich vor den kokusnüssen in acht ;)

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